Torpedos für den Aufbau

Eine Frage der Kultur und der Ästhetik, in diesem Fall aber vor allem eine Frage der Entwicklung von Pflanzen, also der Botanik, ist die schrittweise Reifung eines Embryos aus dem Torpedostadium.

Am Anfang war der Hunger auf gesundes Gemüse, „Karotte“ zum Beispiel.

Das Bild zeigt eine typische, halbierte Möhre, die zuvor gewaschen und Schadstelle befreit wurde. Das Bild zeigt aber nicht eine für die Zellkultur verwendete Möhre, denn deren Oberfläche müsste zunächst sterilisiert werden, was durch mehrminütiges Untertauchen in einer Lösung aus Wasser und einem bekannten Toilettenreiniger möglich wäre. Wie sich in der aktuellen Praxis herausstellte, taugen Karotten mit Schadstellen nur schlecht für die Zellkultur (und gegessen werden sollten sie ohnehin nicht, wenn der Schaden durch Infektion mit Pilz oder Bakterien entstand).

Eigentlich schützt ein Abschlussgewebe die Wurzel vor dem eindringen von Keimen, aber dort, wo Seitenwurzeln durch das Abschlussgewebe brechen, entsteht ein Bereich offener Interzellularräume.

 

Auf einen pflanzenhormonhaltigen Agar aufgelegte Karottenstückchen bilden unter absolutem Lichtausschluss innerhalb weniger Wochen an bestimmten Stellen Verdickungen, „Kallus“ genannt.

Kallus besteht aus entdifferenzierten Zellen, die zu neuer Differenzierung „ermuntert“ werden können. Dazu braucht es gar nicht viel.

Auch wenn ursprünglich vorhandenes Bildungsgewebe schneller reagiert als andere vitale Gewebe (z. B. Parenchym), so reagieren die parenchymatischen Zellen auch und deutlich, wie dieses würfelförmige Explanat zeigt. Die neu gebildeten Zellen sind farblos.

In erster Linie benötigen die Zellen den Einfluss von Licht, um die eingangs gezeigten Veränderungen zu zeigen. Die erste augenfällige Veränderung ist die Ergrünung der Gewebsstückchen.

Es bilden sich kugelförmige Gebilde, die sich zu den oben gezeigten Torpedoformen entwickeln können und schließlich weiter zu Blättchen oder Wurzeln differenzieren.

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Gewebekultur mit dem Ziel der artifiziellen Schaffung von Samen kennt Reifungsstadien, die analog zur Entwicklung des Embryos im Samen verlaufen.

Die Pflege und Beurteilung von Entwicklungsstadien ist zeitaufwändig. Hier könnte eine KI, mit dem „richtigen“ Bildmaterial gefüttert, den Prozess deutlich beschleunigen. In der Fotographie verwendet man heute Focus-Stacking oder eine Zusammenführung von Bildern, die mit minimalem Abstandsunterschied aufgenommen wurden. Durch diesen Prozess lässt sich der Nachteil fehlender Schärfentiefe ausgleichen, was einer nachfolgenden Bildanalyse zugute kommt. Das Tutorial von Adafruit zur Verwendung der Tensor-Flow-Tools weckt diesbezügliche Hoffnung. Die HQ-Kamera von RaspberryPi sowie einer geeignete Makro-Linse liefern scharfe Bilder in ausreichender Auflösung.