Die 3 Farben blau

Das Projekt des offenen Mikrotiterplattenfotometers ruhte, auf Grund der Verfügbarkeit des „richtigen“ LED-Typs. So viele andere LEDs zeigten ein monochromatisches Spektrum und selbst im blauen Spektralbereich sind diverse LEDs mit relativ guter Bündelung (geringer Abstrahlwinkel) und vertretbarer Halbwertsbreite des Emissionsmaximums günstig verfügbar.

Worin liegt die Bedeutung der Wellenlänge von 450 nm?
Einer der meistverwendeten Farbstoffe in enzymgekoppelten Immunabsorptionstests (EIA engl. Enzyme Immuno Assay) ist das 3,3′,5,5′-Tetramethylbinzidin. Das im EIA oft eingesetzte Enzym „Peroxidase“ oxidiert den im sichtbaren Spektrum farblosen Stoff zu einem Produkt, das blau erscheint (also gelbes Licht absorbiert – subtraktive Farbmischung).

TertamethylbenzidinDer Zusatz von 2 molarer Schwefelsäure beendet die enzymatischen Reaktion. Die Protonen lagern sich an die Stickstoffatome (freies Elektronenpaar) an und verändern das Absorptionsverhalten des Farbstoffes. Er erscheint nunmehr gelb (absorbiert also im blauen Spektralbereich). Die Halbwertsbreite des Absorptionsmaximums ist dabei sehr schmal, will sagen: bei 430 oder 490 nm ist sie schon vernachlässigbar gering und nicht mehr für ein quantitatives Testverfahren geeignet. Genaue Information finden sich in den Quellangaben am Ende dieses Beitrages.

LED_Quali_HandlingDas Bild der spektralen Erfassung der vorgeblich bei 450 nm strahlenden LED ergibt schon den Eindruck einer eher violetten Farbe (also einer Wellenlänge, die eher bei 400 nm liegt).3FarbenBLAUDie nun gefundene, neue LED emittiert ein Licht, dessen Maximum genau zwischen dem der beiden schon vorhandenen blauen LEDs erscheint. Es liegt bei 450 nm. Somit sind nun 3 LED-Typen verfügbar, die jeweils blaues Licht abstrahlen, dessen spezielle Charakterisierung aber sich unterscheidet. Die 3 Farben blau.

Quellen:

Bally & Gribnau: „Aspects of 3,3′,5,5′-tetramethylbenzidine in a horseradish peroxidase Assay“, J. Clin, Chem. Clin. Biochem. Vol. 27, 1989, pp 791-796. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2689571 oder der Artikel als pdf

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/3,3%E2%80%B2,5,5%E2%80%B2-Tetramethylbenzidin

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