Wohin mit Neugier und Forscherdrang?
Forschen und Entwickeln (F&E) aus Neugier? Nachvollziehen zur unabhängigen Bestätigung? Verbessern und Erweitern aus Überzeugung? Studierte und Studierende mit den zuvor genannten Ambitionen mögen eine Karriere im akademischen Mittelbau für sich ins Auge fassen. Schnell jedoch wächst die Einsicht, dass Hochschulen eher Durchlauferhitzern denn Herden gleichen. Pudding kochen oder Reis garen im Durchlauferhitzer? Helmholtz-Institute und Co? Für einige sicher eine nette Etappe, aber mit Grundlagenambitionen eher nicht mehr angesagt. Der Wechsel in der Führung der Helmholtz-Gemeinschaft(1) oder der Exzellenzialismus der Max-Planck-Gesellschaft(2) fördern und suchen die Anwendungsorientierung und die Nähe der Forschung zum „Produkt“. Ergebnisse von der Qualität einer Relativitätstheorie oder der Entdeckung der Struktur der DNA(3) behindert die Konzentration auf das im Sinne der genannten Einrichtungen „Wesentliche“ vermutlich zuverlässig.
Köpfe, Hände und „Mikroklima“ zählen
Als „community lab“, „poor mans lab“ oder entsprechende Formulierung infiltriert die Idee vom freien, ungebundenen Forschen und Entwickeln die Köpfe von Überzeugungsforschern & -Entwicklern. Unabhängig vom Alter aber stark abhängig von der Fachrichtung und Spielart des Interesses stehen der Realisierung der Interessen zunächst manifeste Hindernisse im Weg. Nicht alle Fragen lassen sich mit Klebefilm, Papier und Bleistift umweltkompatibel und kostenschonend klären. Sicher, Vieles lässt sich machen, aber ganz viel davon ist nicht ganz sicher, wenn man es macht. Sicherheit besitzt zudem juritische Aspekte.
Insbesondere Newcommer, Crossover-Forscher und Lifescience-als-„Randgebiet“-Interessierte stehen vor Aufgaben in der Organisation von Raum, Material und Zusatzkompetenzen, die vom eigentlichen Ziel des Interesses ablenken oder es nachhaltig erden. Ähnliches gilt für Adepten der Chemie.
Für Interessierte der Biologie stellt DIYbio.org Expertenwissen zur Verfügung. Zudem führt DIYbio ein internationales Diskussionsforum (4). DIYbio selbst erklärt die eigene Liste der lokalen Gruppen für veraltet und unvollständig – und bemüht sich um Aktualisierung. Einige Gruppen und Potenziale sind aus juristischen Gründen aber zum Teil nicht/schwer in der Liste unterbringen, weil es sich um Hochschul- oder Firmenressourcen handelt, die nur thematisch oder an Einzelpersonen streng gebunden zur Verfügung stehen können. Ergänzen und voneinander profitieren können nur Menschen und Potenziale, die voneinandere wissen und miteinander in Kontakt treten können.
Der (R)Evolution der Softwareentwicklung durch OpenSource-Initiativen folgt eine ebensolche Entwicklung in den Biowissenschaften. Die Entwicklung bei der Software bahnt hierbei Wege für die Entwicklung der freien, biowissenschaftlichen Arbeit. Werzeuge wie „LiquidFeedback“ ermöglichen die Abstimmung von Ansichten und das Formulieren von Zielen (5). Die Entfaltung aller Kompetenzen und die Erhöhung der Durchschlagskraft erfordert eine Plattform / Software die unterschiedliche Kompetenzen listet und organisiert. Kompetenzen in dieser Sicht sind:
- Menschen mit Erfahrungen und Fähigkeiten (Persönliche Kompetenzen)
- Labor- und Werkstatteinrichtungen (Technische Kompetenzen)
- Speziell zugelassene Orte wie S-Labors, L-Labors, Orte für spezielle physikalische oder chemische Verfahren, Lager … , Qualitätssicherung (Juristische und Administrative Kompetenzen)
Auch der Weg, auf diese Weise eigene Drittmittelprojekte oder Dienstleistungen abzuwickeln, stünde abhängig von den Zustimmungsprofilen der genutzten Ressourcen in der Weise offen, wie es auch Dienstleister im Softwarebereich möglich ist, Dienstleistungen rund um und mit offener Software anzubieten. Dies wäre ein Aspekt, den zu klären LiquidFeedback beitragen könnte.
Entscheidend sind die neuen Wege und Potenziale, die sich Menschen erschließen können.
Damit dies gut gelingt und wir unseren Beitrag dazu leisten können, brauchen wir ein wenig Input/Rückmeldung von Interessierten.
Wie wäre es mit einer Mail an: Vorstand(at)Technik-Garage.de ?
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(1) Neuer Präsident der Hemlhlotzgesellschaft auf Konfrontationskurs
(2) Max-Planck-Präsident: Kurs bei Exzellenzinitiative beibehalten
(3) 60 Jahre Doppelhelix: Zwei Chaoten knacken die DNA
(5) Liquid Feedback: Offene Vorschlags- und Abstimmungssoftware
1 Gedanke zu „Virtuelles Gemeinlabor“