Zuerst schaut man auf das Datum der Veröffentlichung. „April 2015“ das muss ein Aprilscherz von gestern sein – oder nicht? Zwischen Erde und Mars liegen ein paar reichliche Minuten Fußweg (je nach Stellung der Gestirne) 😉 .
Das Studium der Veröffentlichung lässt aber Zweifel an der Aprilscherzhypothese aufkommen, denn faktisch wird nur behauptet, dass dies im Rahmen der derzeitigen technischen Möglichkeiten liegt. Bilder und Simulationen könnten ein Fake sein, aber die Gleichungen scheinen plausibel. Google angeworfen und die englische Wikipedia befragt: Beam-powered propulsion Es geht also. Dann war ja noch die Geschichte mit der Laserpinzette. Da gab es das Video „Lasermikrostrahl und optische Pinzette – Physikalische Grundlagen. Anwendung in Zellbiologie und Biotechnologie“ Es erscheint also plausibel und zumindest lohnend, einen weiteren Blick zu riskieren.
Nun gut, die NASA ist sich auch für Scherze nicht zu schade. Wie stellt dieser Philip Lubin denn seine Idee vor? Da findet sich hier ein Vortrag von ihm aus 2015 gehalten am National Institute of Aerospace. Im seinem Vortrag behandelt Lubin nicht nur die oben genannte Idee sondern geht insbesondere auf begleitende Probleme bei der Umsetzung ein. Für Physikinteressierte eine gute investierte Zeit. Anschließend greift man sicher zu seinem Physikbuch, um sich nocheinmal rückzuversichern. Jau, könnte sein, könnte funktionieren.
Die Geschichte hat jedoch einen erheblichen politischen Haken. Ein „Knock out“-Kriterium! Was ließe sich mit einem in der Technik beschriebenen 50 Gigawatt-Laser denn noch so anfangen? Was wäre, wenn sich nicht wohlmeinende Communities Zugriff auf die Steuerung des im Orbit befindlichen Lasers verschafften? Ronald Reagans Krieg der Sterne stünde unmittelbar bevor.
Nicht alles was machbar erscheint, sollte gemacht werden. Sicher gibt es weitere Lösungen mit geringerem militärischen Potenzial. Macher wissen, nichts ist alternativlos.