Hybridunterricht kann neue Horizonte öffnen

Halbe und ganze Klassen im Hybridunterricht, Szenario A bis Z und immer neue Regeln, dabei ist jetzt eine gute Zeit nicht Regeln zu diskutieren, die sich ohnehin in wenigen Tagen ändern, sondern Regeln einhalten und an Chancen bauen. Das verspricht mehrfachen Nutzen, denn derzeit stellen immer mehr Lehrende fest, dass sich ganz andere Lernende profilieren können als im 08/15-Unterricht zuvor.

Praktischer Unterricht und Selbststudium daheim kommen ohne Material nicht aus. Nicht in der Chemie, nicht in der Biologie oder Physik und ebensowenig in der Informationstechnik. Informationstechnik kann Schlüsseltechnik und Katalysator für alle technischen und naturwissenschaftlichen Fächer sein.

Vielleicht inhaltlich nicht naheliegend, aber Unterrichte in den Bio- und Umweltwissenschaften könnten besonders von der intelligenten Verwendung von Technik profitieren. Wie klug ist es, Messserien von Hand vorzunehmen, wenn es automatisiert wesentlich einfacher, angenehmer und genauer geht?

„Environtmental Monitoring with Arduino“ von E. Gertz & P. Di Justo; aus 2012 ist online frei verfügbar. Einen anderen Ansatz auf dem Arduino-Biotop aufbauend verfolgt W. v. Dreumel mit seiem „Physik-Experimente mit Arduino„.  Auch diese Quelle ist nicht ganz neu und leider nicht kostenfrei.

Bildung ist Menschenrecht![*]

Die „Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e. V.“ (ZUM) ist ein Verein der schon Jahrzehnte Unterrichtsmaterial sichtet, sammelt und geordnet zur Verfügung stellt. Dem sicher nicht vollkommen falschen Eindruck nach verwalten die Bundesländer an diversen Stellen Sammlungen, die teilweise frei im Internet verfügbar sind. Eine ordnende Hand fehlt offensichtlich ebenso wie eine zusammenführende und transformationsfähige Struktur.

Klar, Lockdown ist Mist. Meist. Nichts läuft „wie immer“. „Vertraut“ und „Bekannt“ verlieren ihre Gültigkeit. Diese Art von Störung für „normal“ gehaltener Abläufe bezeichnet man als „Disruption„. Einer Disruption folgt oft die grundlegende Umwandlung und Ertüchtigung hergebrachter Technik / Vorgehensweisen / Strukturen -„Transformation“. Transformation verteilt Chancen neu, für die, die sie aktiv gestalten. Ein Blick ins Lexikon zeigt eine Vielfalt möglicher von Transformation erfassbarer Bereiche.

Staatliche Bildungsstrukturen versagen trotz genauer „Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012“ als Drucksache 17/12051. In Anhang 4 „Ergebnis Risikoanalyse „Pandemie durch Virus Modi-SARS“ ab Seite 55; Einstufung „bedingt wahrscheinlich“ werden Schadensausmaß und -Verlauf prognostiziert. Der wellenförmige Verlauf über mehr als 1000 Tage ist hervorzuheben. Noch vor Überwindung der zweiten Welle wird heute einigermaßen sicher von einer dritten Welle ausgegangen, womit sich auch diese Prognose zu erfüllen scheint.

Nicht nur Tote und anhaltend Geschädigte klagen über die Folgen der Passivität an, auch Lehrende und Lernende klagen. Die Ursache der Disruption ist nicht ungeschehen zu machen. Geschehenes wird nicht ungeschehen, aber wie passen weiteres Versagen und weiteres Nichthandeln zu „Verantwortung“?

Starterkits wie die oben abgebildeten warten auf Lernende, die ihre Chance erkennen und nutzen wollen. „Hybridunterricht“ bedeutet zwar auch online-Unterricht, aber der muss nicht auf reine Theorie beschränkt bleiben. Für naturwissenschaftliche und technische Fächer gibt es eine Fülle von Angeboten. Das ohmsche Gesetz gilt für Nerven, biologische und chemische Sensoren ebenso, wie in der Informationstechnik.

Ein Smartphone kann mit geringsten Mitteln zum Mikroskop und Aufzeichnungsgerät mutieren. Eine CD und ein Smartphone können zum Spektrometer verschmelzen. Es ist Zeit, den Stoff i. V. (also via Idee & Versuch) neuartig zu applizieren.

Wo Nichthandeln Handlung simuliert, wird Selbstverantwortung zur Pflicht.

Mitmachende gesucht! Wir wollen unterstützend wirken und

  • naturwissenschaftlich-technischen Unterricht entstauben,
  • Potenziale und Katalysatoren für das (Selbst-)Studium schaffen,
  • Skripte, Lehrmittel und Vernetzung von Stoffen erstellen und frei zugänglich machen,
  • Zeitfüller in praktischem Unterricht durch Inhalte und Kompetenzerwerb ersetzen,
  • Anregungen zur Aktualisierung von Stoffplänen und Vermittlungsmethoden geben,
  • dafür sorgen, dass Lernende, die mit online-Unterricht besser als mit Präsenzunterricht lernen können, am Ende auch dauerhaft von neuen Methoden profitieren.

Wer mitgestalten möchte, äußert das Interesse gerne via Email (vorstand@technik-garage.de). Moderne Zeiten kennen moderne Kommunikationsmittel. Entfernung spielt in Zeiten von Videokonferenzen eine nicht mehr so wesentliche Rolle. Laut Satzung fördert die Technik-Garage den Transfer von Kompetenz in naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen. Transfer kann auch die Beförderung von Kompetenz aus Buch und Praxis in den eigenen Kopf, die eigenen Hände bedeuten.

 

Echte Disruption kennt kein zurück!

Quellen:

[*]

Festgelegt in nationalen wie internationalen Verträgen wie Menschenrechtscharta Artikel 26 und „Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte“ Artikel 13. Nicht nur das allgemeine Recht auf Bildung sondern auch die Weiterentwicklung der Bildungssysteme ist Bestandteil der Abmachungen. Zu nennen ist hier der Artikel 13 des zitierten Internationalen Paktes, der ausdrücklich fordert, dass im Hinblick auf die volle Verwirklichung dieses Rechts

  • die Entwicklung eines Schulsystems auf allen Stufen aktiv voranzutreiben, ein angemessenesStipendiensystem einzurichten und die wirtschaftliche Lage der Lehrerschaft fortlaufend zuverbessern ist.

Die beiden zitierten internationalen Verträge gingen von vornherein davon aus, dass Anpassungen, Reformen Teil des gelebten Vertrages sein müssen. Deutschland ist in diese Verträge eingebunden.

 

 

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