Kolbenhubpipetten mit Luftpolster sind laut Prüfanweisung für einen senkrechten Gebrauch vorgesehen. Sie arbeiten im Inneren mit einem Luftpolster dessen Volumen durch die Betätigung eines Kolbens (im Bild mit gelbem bzw. blauen Knopf) verändert werden kann. Dabei benötugt diese Art von Pipetten Pipettenspitzen für den einmaligen Gebrauch. Die Prüfanweisung des Herstellers sieht nicht nur eine Verwendung in senkrechter Gebrauchslage vor, sie gibt für die Überprüfung zudem demineralisiertes Wasser als Medium vor.
Für ein Labor sind das Ausnahmebedingungen, darum sind die Auswirkungen von Abweichungen von diesen Vorgaben zu prüfen, damit Ergebnisaussagen entweder mit einem entsprechenden Sicherheitsaufschlag in Bezug auf die Unpräzision zu versehen oder die Handhabungsvorgaben und Prüf-/Fertigungsverfahren angemessen anzupassen sind.
Hierzu einige Überlegungen und später auch Ergebnisse.
Wer hält sich praktisch an die für den jeweiligen Pipettentyp vorgesehene Wartezeit (auch Nachlaufzeit genannt) von Pipetten oder achtet auf die „richtige“ Pipette mit einer passenden Wartezeit? Bei einer Wartezeit von 3 bis 5 Sekunden addieren sich diese für eine Pipettierung einer Standardmikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen auf 3 x 96 = 288 Sekunden! Bei der vorgesehenen Anzahl von Pipettierungen zur Vorbefeuchtung …. nicht praktikabel.