„Richtig“ ist manchmal unmöglich

Pipetten BildKolbenhubpipetten mit Luftpolster sind laut Prüfanweisung für einen senkrechten Gebrauch vorgesehen. Sie arbeiten im Inneren mit einem Luftpolster dessen Volumen durch die Betätigung eines Kolbens (im Bild mit gelbem bzw. blauen Knopf) verändert werden kann. Dabei benötugt diese Art von Pipetten Pipettenspitzen für den einmaligen Gebrauch. Die Prüfanweisung des Herstellers sieht nicht nur eine Verwendung in senkrechter Gebrauchslage vor, sie gibt für die Überprüfung zudem demineralisiertes Wasser als Medium vor.

Für ein Labor sind das Ausnahmebedingungen, darum sind die Auswirkungen von Abweichungen von diesen Vorgaben zu prüfen, damit Ergebnisaussagen entweder mit einem entsprechenden Sicherheitsaufschlag in Bezug auf die Unpräzision zu versehen oder die Handhabungsvorgaben und Prüf-/Fertigungsverfahren angemessen anzupassen sind.

Hierzu einige Überlegungen und später auch Ergebnisse.

Wer hält sich praktisch an die für den jeweiligen Pipettentyp vorgesehene Wartezeit (auch Nachlaufzeit genannt) von Pipetten oder achtet auf die „richtige“ Pipette mit einer passenden Wartezeit? Bei einer Wartezeit von 3 bis 5 Sekunden addieren sich diese für eine Pipettierung einer Standardmikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen auf 3 x 96 = 288 Sekunden! Bei der vorgesehenen Anzahl von Pipettierungen zur Vorbefeuchtung …. nicht praktikabel.

ABA bitte mal schnell die Spaltöffnungen schließen

Abscisinsäure ist ein natürliches Pflanzenhormon. Es fördert nicht nur die Pflanzenruhe, es spielt auch eine Rolle bei der Reaktion auf Stressfaktoren wie Trockenheit,  Hitze oder Salz bei Pflanzen. In ihrer Veröffentlichung in Plant Cell Reports vom Juni 2025 „Myosin XI coordinates ABA-induced stomatal closure via microtubule stability and ROS synthesis in drought-stressed Arabidopsis“ setzen Haiyang Liu und Motoki Tominaga (https://doi.org/10.1007/s00299-025-03538-2) unterschiedliche ABA Konzentrationen und führen biologische Empfindlichkeitstests durch. Einen Eindruck der Reaktionsgeschwindigkeit von Spaltöffnung auf die Gabe von ABA vermittelt das folgende auf Youtube veröffentlichts Video, das allerdings aus einem anderen Kontext stammt.

Weiterlesen …

Sonne & Wind trocknen Pflanzen geschwind

Das DIY-Potometer hilft den Trocknungsstress von Pflanzen abzuschätzen. Natürlich geht das auch technisch aufwändiger, aber besser werden die Daten dadurch auch nicht. Ein Potometer ist geeignet den Wasserverbrauch von Pflanzenteilen zu ermitteln. Im gezeigten Beispiel wurde ein frisch unter Wasser angeschnittener Zweigabschnitt auf der einen Seite luftblasenfrei mit einem Gummischlauch (durchsichtiges Silikon wäre besser gewesen) verbunden. Die Dichtigkeit der Verbindungsstelle zwischen Schlauch und Zeigstück sicherte ein Streifen dehnbare Verschlussfolie. Auf der anderen Seite wurde anschließend eine Pipette (Nennvolumen 2 ml) ebenso luftblasenfrei montiert. In diesem Fall war der Schlauchinnendurchmesser so weit, dass die trockene Pipette zunächst eine Wickel aus Verschlussfolie erhielt, um den Schlauch dicht füllen zu können. Die Dichtigkeit des Aufbaus entscheidet über die Qualität der gelieferten Daten. Zudem würde der Einschluss von Luftblässchen zu einer Embolie im Zweigelement führen und damit den Flüssigkeitsstrom unterbrechen.

 

Weiterlesen …

Sanft drücken – wenn sich was zusammenbraut!

By Mathias Krumbholz – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26118676

Ein bester Tip für das richtige Verhalten bei Gewitter!

Es ist schön, es ist Sommer, es ist heiß, da kommt ’ne Wetterwarnung, wat’n …. ! Hier fällt unserem Author leider kein stubenreiner Reim ein.

Die Eingänge des Der Raspi Pico 2 performten bisher nicht immer wie geplant und Besserung ist nicht in Sicht (Raspberry Pi Pico 2: GPIO-Bug E9 im RP2350). Es gibt unzählige Anleitungen für Neustarter im Bereich Mikrocontroller. Ganze Bücher stehen zum Download, ebenso wie viele Webseiten sehr gute Einführungen bieten. Dumm nur, wenn sich der Breadboardaufbau mit dem neuen Controller nicht wie geplant verhalten will. Ärgerlich auch, wenn Taster oder Buttons erst mit umfangreichen Tricks zu eindeutiger Reaktion überredet werden müssen, weil beispielsweise ein Prellen oder eine zeitkritische Routine (Interrupt) die Suppe versalzt. Von Hardware-Debouncing liest man meist, wenn man schon zuviel Zeit verplempert hat.

Weiterlesen …

Aus „alt“ mach‘ „jung“!

Pflanzen sind den meisten Tieren gegenüber durch die „Totipotenz“ ihrer Zellen im Vorteil – könnte man meinen. Eine Verjüngung durch Klonen von Körpergewebe schafft dem Individuum (der Ausgangspflanze oder dem Ausgangstier) jedoch noch keinen Vorteil. Die Forschung an Geweben der tierischen Bauchspeicheldrüse macht erfreuliche Fortschritte. Im Zuge der Entwicklung eines Gewebemodells aus induzierten pluripotenten Stammzellen für dieses Organ zeigten Yesl Jun & Co kürzlich die Bedeutung von Gefäßbildung und den Einfluss nicht nur der extrazellulären Matrix sondern auch das Zusammenwirken zweier Zelltypen (Endothelzellen und Fibroblasten) für die Funktion dreidimensionaler Modellorganoide. Die Funktion ihrer Organoide ähnelte in weit stärkerem Maße als bisherige Modelle der von Bauchspeicheldrüsengewebe. Eine Option auf individuelle „Ersatzorgane“aus der Retorterückt damit ingreibarere Nähe

Weiterlesen …