Analyseverfahren in Chemie und Biologie

Kein Analyseergebnis taugt etwas – bis man beurteilen kann, wie es entstanden ist und mit welchen Unsicherheiten es ermittelt wurde.

Kompetenz zeichnet sich im überlegten Umgang nicht nur mit Äußerungen und Behauptungen aus, sondern auch im Umgang mit den Behauptungen anderer. Analyseergebnisse sind in erster Linie Behauptungen. Mehr dazu auf www.virtuelles-Gemeinlabor.de

In der Regel besteht Untersuchungsgut – im Weiteren „Probe“ genannt – aus Analyt und Matrix. Eine ideale Analytik zeigt sich von Art und Menge der matrix unbeeinflusst. Praktisch gesehen ist das Wunschdenken. Bei der Bestimmung eines Bodenkontamination oder von Inhaltsstoffen von Lebensmitteln ist es schwer vorstellbar eine Schaufel des Bodens oder ein komplettes Salamisurrogat (vegane Salami, die jetzt natürlich nicht so heißen darf) in einen Analyseautomaten zu verfrachten, ohne mindestens einige Angaben zur Matrix zu machen. In den wenigsten Fällen gibt es Analysevollautomaten (Ausnahme viele Bereiche der Humanmedizin), die eine vollständige Probenvorbereitung, Kalibration, Matrixanalyse und Ergebnisermittlung in sich vereinigen.

Die Techik-Garage verfolgt eigene Forschungsprojekte in den unterschiedlichsten Bereich der Chemie & Biologie qualitätssensibel. Bis zur lauffähigen Unterstützung der Inhaltsdarstellung in einem eigenen Moodle oder dem Aufbau einer anderen geeigneten Plattform stellen wir unsere Verfahren und Auswertungsmethoden auf dieser Seite dar.

Im Rahmen des Biokunststoffprojekts sind wiederholt Algen und Bakterien aufzuarbeiten, ist zu wiegen, trennen und Reinigen bevor eine gaschromatographische Quantifizierung und Reinheitsbeurteilung erfolgen kann. Für den Aufbau von Enzymimmunotestverfahren sind Proteine zu derivatiesieren (sie werden mit Biotin, Fluoreszin, Peroxidase gekoppelt). Die Forschung an eneuen Trennverfahren erfordert den Wechsel von Lösungsmitteln ….. und an vielen Endergebnissen sind in Zwischenschritten chromatographische Verfahren und die dafür nötige Probenvorbereitung beteiligt. Aufgrund dieser zentralen Stellung beginnt diese Dokumentenserie mit den Grundlagen von Chromatographie.

Spezifische Nachweise von Moleküle zur Konzentrationsbestimmung basieren oft auf nichtchromatographischen Verfahren. Der Herstellung analytspezifscher Nachweisemoleküle kommt große Bedeutung zu. Einerseits gibt es eine gewisse Fragwürdigkeit wegen möglicher Spezifitätsprobleme andererseits sind es schnelle Verfahren mit denen bis in den atomolaren Bereich hinein Konzentrationsbestimmungen durchgeführt werden können. Die Zahl möglicher Nachweismoleküle wächst und die Richtung scheint eindeutig: weg von der antikörperbasierten Analytik (Immunoassays) hin zu tierfreien Erzeugung von Nachweismolekülen über Aptamere (Selex-Verfahren), gentechnisch erzeugten Nanobodies, mit Refungsturbo (Evo-Bodies) zu molekulare Imprintingverfahren (MIP). MIP-Technologie arbeitet gänzlich chemisch ähnlich der Herstellung von Nagellackabzügen zur Untersuchung von Pflanzenoberflächen (Allerdings in sublichtmikroskopischer Dimension).

Die Interpretationswürdigkeit von Analyseergebnissen, wie sie mit etablierten Standardverfahren in einer komplexen Matrix erzeugt werden, demonstriert das Beispiel der Proteinkonzentrationsbestimmung mittels unterschiedlicher Prüfverfahren in einer komplexen Matrix.