Arbeitsplatzrechner

Hacken braucht Hard- und Software. Ein W7-PC ist natürlich gut, es geht aber auch sehr gut mit Linux auf Desktop-PCs. Der Rechner sollte über mindestens 2GB Arbeitsspeicher und 20 GB (besser >40) verfügen. Übliche Rechner erfüllen in der Regel die Anforderungen einer Linux-Installation. Eine Linux-Distribution mit Longtimesupport (LTS) empfiehlt sich. Die Ansprüche derartiger Distributionen sind eher konservativ und Ziel der Installation ist nicht häufige Installation neuer, anderer Software oder die ultimativ  neue Benutzeroberfläche sondern das Programmieren und Propieren mit der eigenen Hardware.

Dies ist kein Ausschluss für Apple-Rechner. Wir haben hier nur einfach keine.

Notebook-Rechner haben sich in unseren Händen für den offenen Basteleinsatz weniger bewährt. In keinem Fall verbinden wir einen frisch erstellten, technischen Aufbau direkt mit einem Rechner.  Gute Praxis ist die Verwendung von USB-Hubs mit eigener Stromversorgung oder mindestens eine USB-Steckkarte im PC. Wenn es zu Überlastungen kommt, raucht nicht ein Teil des Mainboards sondern „nur“ der Hub ab. Einfache USB-Steckkarten sind für um 10 Euronen zu haben.

Im Normalfall verwenden wir eine Standardmikrocontrollerplatine. Immer häufiger kommen Mikrocontroller nach Arduinoart als Bestandteil eines Aufbaus zum Einsatz. Schon kleine Lötbrücken oder eine fehlende Freilaufdiode können nicht nur den Controller in Mitleidenschaft ziehen.

Wir haben uns für die Installation von Ubuntu in der 32-bit-Version 14.04.1 entschieden (1). Das Image der Distribution auf eine DVD gebrannt, lässt ein Ausprobieren der Software zu, wenn man von der DVD bootet. Hier zeigen sich eventuelle Probleme mit der Hardware. Wenn die Distribution startet und läuft, spricht nichts gegen ihre Installation. Die Benutzeroberfläche ergänzen wir später durch den alternativen Desktop KDE.

Ist der Rechner vollständig aufgebaut und funktioniert die Distribution, sollte sie entsprechend der Anweisung von Ubuntu installiert werden. Eigentlich ist die Installation selbsterklärend. Wir haben gleich die deutschsprachige Umgebung gewählt. Die englischsprachige Umgebung ist eh immer mit installiert.

Nach dem Abschluss der Installation wählt man das Ubuntu-Symbol und startet ein Terminal. Das geht ganz einfach, wenn man in das sich öffnende „Suchen“-Feld den Begriff „term“ eingibt. Das Programm „Terminal“ ist so gut wie die anderen Angebote.

Nah Eingabe von:

sudo apt-get update

fragt das System nach dem Passwort des „Superuser“ „sudo“. Das Passwort sollte das gleiche sein, das während der Installation des Systems vergeben wurde. Nun aktualisiert das System sein Wissen über die verfügbaren neuen Quellen.

Ein

sudo apt-get upgrade

wirft den UpGrade-Prozess an. Der Nachfrage, ob es in Ordnung wäre eine bestimmte Anzahl von Bytes zusätzlichen Plattenplatzes zu belegen, wird mit einem großen oder kleinen „J“ zugestimmt.

Nun ist das System bereit für neue Taten. Wie oben angekündigt soll unsere Benutzeroberfläche die „KDE“ werden (2). Zum Glück gibt es bei Ubuntu ein dafür vorbereitetes Paket, das wir nun mit

sudo apt-get install kubuntu-desktop

installieren. Dabei gelangt ein weiteres GB an Daten auf das System.

Um auf der neuen Oberfläche arbeiten zu können, muss die alte Umgebung verlassen werden. Der Eingriff in das System ist durch die Installation von KDE als zusätzlicher, neuer Oberfläche einigermaßen tiefgreifend und umfänglich, sodass sich ein Neustart empfiehlt.

Nach dem Neustart des Systems verzichtet man zunächst auf eine Anmeldung und wählt stattdessen durch klicken auf das Ubuntu-Symbol rechts oberhalb der Anmeldungsaufforderung. Ubuntu bietet nun die Wahl zwischen „KDE-Plasma-Arbeitsbereich“ und „Ubuntu (Standard)“.

In der KDE-Umgebung das links befindliche „K“-Symbol anklicken, weiter „Anwendung“ -> „Dienstprogramme“ wählen und dort „xterm“ starten.

Sicherheitshalber kann es sich empfehlen nochmals mit

sudo apt-get update

und

sudo apt-get upgrade

den aktuellstmöglichen Stand des Systems herzustellen, denn zwischenzeitlich kamen ja etliche Dateien hinzu (das ganze KDE-System), die ebenfalls in neuerer Version vorhanden sein könnten.

Anschließend zaubert ein

sudo apt-get install arduino

die Arduino-Entwicklungsumgebung in der aktuellen Version auf den Rechner. Sie lässt sich unter „Anwendungen“ -> „Elektronik“ -> „Create physical computing Projects“ starten.

Beim ersten Start mit dem über die USB-Schnittstelle angeschlossenem Arduino verlangt das System in Gestalt des „Arduino Permission Checkers“ das Anlegen einer Gruppe, die sich von dem System aus über die serielle Schnittstelle irgendwo einwählen darf. Die Bestätigung mit dem Einrichtungspasswort ist dafür erforderlich. Nun startet die Arduino-Entwicklungsumgebung.

Damit die soeben angelegte Gruppe mit ihrer Berechtigung aktiviert werden kann ist leider ein Neustart des Systems oder wenigstens eine Abmeldung und Neuanmeldung erforderlich. Die Arduino-Entwicklungsumgebung sollte nun ohne neuerliche Aufforderung starten. Damit die Entwicklungsumgebung weiß an welcher Schnittstelle (Port) der Arduino hängt, wird dieser explizit angegeben. Im Hauptmenü unter dem Menüpunkt „Tools“ -> „Serieller Port“ wird in der Regel “ die Wahl /dev/ttyACM0 die richtige Wahl sein. Es ist geschafft.

Herzlichen Glückwunsch!

Weiter geht’s mit dem Test des Systems durch ein erstes Programm.

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(1) www.ubuntu.com/download/desktop

(2) www.kde.org/

 

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