Maker Faire Berlin 2015 – Nachlese

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„Stau auf der A2“ war die ständige Ansage auf dem Weg nach Berlin. Der „Time slot“ – nicht der „warp“ – war unser unangenehmer Beifahrer. Bei Ankunft alles dunkel und romantisch. Aufbau, Hektik …. und eine stets ruhige Crew des Veranstalters.

Ein herzliches „Danke“ an den jungen Mann der Crew (etwa 12?), der freundlich strahlend entgegen kam und seine Dienste beim Transport der vielen Ausrüstungsgegenstände für den Stand anbot. So und nur so konnten alle Dinge in den zur Verfügung stehenden 30 Minuten in den zweiten Stock gelangen und für die am nächsten Morgen erwarteten Messegäste ins Geschick gesetzt werden.

 

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Messezeit ist zugleich die Zeit für Vogelgezwitscher (Twitter) und die pflege soziale Kontakte (Facebook). Offensichtlich nutzt eine Vieluzahl der Ausstellenden auf der Maker Faire die Gelegenheit zur Pflege digitaler Beziehungen. Die Technik-Garage natürlich auch.

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Ein Schwerpunkt der Gespräche bildeten die Arbeiten der Technik-Garage zum Thema Herstellung von Biokunststoff (Polyhydroxybuttersäure) mit Hilfe von Lactobacillus. Im Wesentlichen die Arbeiten, die auch auf der Maker Faire in Hannover vorgestellt wurden. Hier arbeitet die Technik-Garage mit der Kurt Blindow Schule in Bückeburg zusammen. Von erzielten Fortschritten konnte werden.

Aus Gesprächen mit dem iGEM-Team Aachen nach der Maker Faire 2015 in Hannover ergab sich der Wunsch nach einer günstigen und zuverlässigen Temperierung zum Beispiel kleiner Bioreaktoren. Mit dem Umlauftemperierer „Temperator“ stellte die Technik-Garage in Berlin eine der möglichen Antworten vor. Bestehend aus 2 alten CPU-Luftkühlern, 1 CPU-Umlaufwasserkühler, einer lösemittelfesten Aquarienpumpe und zwei RepRap-Heizpatronen lässt sich ruckzuck ein Heizwerk aufbauen. Die Temperaturerfassung der Heizelemente und des Wasserbades erfolgt mit 3 „18B20 “ Temperatursensoren von denen einer wasserdicht und mit langer Leitung in den OneWire-Bus eingebunden ist. Einige Tip120 und ein umgebautes PC-Netzteil später ist das Gerät fertig.

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Am Samstag startete der Aufbau bei 16,9°C. Der zweite Tag begann mit 18.62°C Wassertemperatur. Nach etwa einer Stunde erreichte die Temperatur in der 1 L Laborglasflasche die gewünschten 37°C und Wasser kondensierte am kühlen Oberteil der Flasche.

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DSC_0574 OpenNeutra demonstrierte auf der Messe den praktischen Einsatz von Lauge (Rohrrein) und Säure (Essigsäure) zur Neutralisation oder zum Einstellen eines vorgegebenen pH-Wertes. Bei der Kultur säureproduzierender Bakterien im Bioreaktor oder zur Konditionierung von Abwasser ein unverzichtbares Gerät.

 

 

 

 

 

DSC_0539Das OpenTitrator-Projekt aus dem Nachbau der Spritzenkolbenpumpe, wie sie auf appropedia.org beschrieben ist, wurde mit einem biotechnischen Gymnasium in Hannover als Facharbeit begonnen. Auf der Messe konnte die Technik-Garage das fertige Gerät präsentieren. Mit Hilfe der Titration können Stoffmengenkonzentrationen in Flüssigkeiten und pastösen Proben bestimmt werden. Ob als Ausscheidung von Lactobacillen in Sauerkraut oder in den Kulturen zur Herstellung von Bioplastik, zu große Säuremengen vermindern die Vitalität der Bakterien. Sie sterben ab.

DSC_0518In einem dritten Projekt demonstrierte die Technik-Garage die Verwendbarkeit einer schrittmotorgetriebenen Schlauchpumpe für die Flüssigchromatographie.

In allen gezeigten technischen Projekten – und das gilt auch für eine Mehrzahl der bei anderen Ausstellern demonstrierten Exponate – schlug als Herz und Kopf ein Arduino. Oben zeigte sich ein Arduino-Yun anderer Aussteller im WLAN. An dieser Stelle nochmals mein tiefempfundener Dank an Massimo Banzi und die anderen Erfinder / Entwickler des Arduino. Möge ihnen noch eine recht lange und kreative Zeit beschert sein.

 

 

IMG_4287Während der Messe wurden Aussteller um „E-Waste“ – also Elektroschrott – im Rahmen eines Entwicklungsprojektes in Afrika gebeten. Die Technik-Garage hatte ihrem „Schrott“ leider schon ein zweites Leben als Umlauftemperierer zugedacht. Mit Spannungsabfall konnten leider nicht reüssieren.

 

 

 

 

 

IMG_4258Wie in Hannover auch zeigte sich die Maker Faire als Ort für Menschen, die sich von Technik faszinieren lassen und diese Faszination gerne an den Nachwuchs weitergeben.

Bei der hohen Zahl gleichgesinnter Menschen ist es nicht verwunderlich, dass diese Messe nicht nur dem Demonstrieren fertiger Projekte, Produkte und Potenziale (PPP in diesem Fall nicht politisch) gilt sondern auch Raum und Zeit produktiver Gespräche zwischen den Ausstellenden bietet.

Die Technik-Garage freut sich über zahlreiche Einladungen und Anregungen. Die Crew der Organisatoren vom Make-Magazin hatte nicht nur bis zum Schluss der Messe sondern auch während des Abbaus stets offene Augen und Ohren für die um ihre Präsentationen Bemühten. Herzlichen Dank!

Die Dokumentation der gezeigten Geräte wird in nächster Zukunft auf diesen Seiten veröffentlicht.

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