TAG-Tag-Bericht

DSC_0651_ElekDie Elektrik des „Neuen“ funktioniert – natürlich, aber das tat sie zunächst nur im Makerspace in Beckedorf. Warum nicht auch im Palais?

Fehlersuche nervt und dauert. Am Ende stellte sich heraus, dass ein neu aufgesetzter Repetier-Host 1.6.1 das Problem löste. Die von Vellemann modifizierte Version 0.95f verweigerte den Dienst und erzeugte im neu zusammengesetzten K8200 keine Reaktion, obwohl eine aktive Verbindung zwischen Drucker und Rechner angezeigt wurde.

Nachdem die Schrittmotoren taten, was sie sollten, konnten Heizbett und Extruderheizung zeigen, dass ihre Regelung ebenfalls einwandfrei funktionieren. Beim mit einer Glasplatte belegten Heizbett ergaben sich Unterschiede von weniger als 0,5°C im Vergleich zu der vom IR-Thermometer angezeigten Temperatur. Das war die gemessende maximale Variation über die gesamte Fläche! Die genaue Bestimmung der Extrudertemperatur mit Hilfe des IR-Thermometers gestaltete sich als „ambitioniert“. Man könnte es auch als überambitioniert bezeichnen, denn die Temperaturen auf der Oberfläche des Extruders variierten in weiten Grenzen und wichen bis zu 50°C von der im Repetier-Host angezeigten Temperatur ab. Das ist bei etwas Nachdenken auch logisch, denn die Heizpatrone und der Temperatursensor liegen auf gegenüberliegenden Seiten des Filamentstranges und strahlen die Hitze ganz ordentlich ab.

Das Druckbett lies sich leicht ausrichten. Die mit Büroklemmen am Heizbett befestigte Glasplatte (siehe Bild unten) erlaubt nur eine minimale Durchbiegung des Heizbettes.

  1. Eine Fahrt mit dem Extruder über die jeweiligen Positionen der Justierungsschrauben,
  2. ein einmal gefaltetes Blatt Kopierpapier mit einem Gewicht von 80g/m² zwischen Extruder und Glasplatte gelegt, zeigte,
  3. dass zunächst der Bumpsensor der Z-Achse einzustellen war.
  4. Der erhielt auch gleich zusätzliche Muttern um die elende Wackelei der als Justierungspunkt ausgeführten schraube zu beenden.
  5. Wenige z-Homefahrten später hielt der am dichtesten am Extruder liegende Messpunkt das gefaltete Papier in einer Weise feste, dass beim Bewegen des Papiers ein leichtes, rauhes Rutschen zu vernehmen war.
  6. Die anderen Justagepunkte des Bettes wurden anschließend angefahren und mittel der Rändelrädchen entsprechend der Originalanweisung nachgeführt.
  7. Weniger als 30 Minuten für einen Vorgang, der den 3D-Druckerneuling beim Vellemann K8200 unter Umständen mehrere Stunden aufhält (abgefallene Justiermuttern inklusive).

Da der „Alte“ mit einem neuen Extruder mit Direktantrieb nachgerüstet worden war, erhielt der „Neue“ den bewährten Extruder des alten 3D-Druckers. Eine mäßig gute Idee, denn der hatte zum Schluss ABS gedruckt und das verspricht mit dem Originalheizbett des K8200 eine wenig erfolgreiche Aktion zu werden. Leider war zunächst altes und damit brüchiges PLA in den Extruder eingeführt worden. Der Extruder und seine Düse benötigten also eine Reinigung.

DSC_0650_ExtAktExtruder auf 240°C heizen? Geht ja nicht anders, wenn ABS die Düse verlassen soll. Zum Gllück trägt die 0,5mm durchmessende Düse die Fehler der Vergangenheit nicht lange nach. Im Vergleich zur 0,3mm-Düse des Felix ein Muster an Gutmütigkeit. Nachdem etliche cm intakten 3mm-starken PLA-Filaments die Düse zunächst bei 240°C und dann bei bis zu 190°C absteigenden Temperaturen gereinigt hatten war der Technik-AG-Tag leider schon am Ende. Für das nächste Treffen wurden aber grundsätzliche Beschlüsse getroffen. (siehe Termine).

Das alte und damit brüchige PLA wird im Backofen bei knapp über 50°C regeneriert. Vorsicht dabei mit Backöfen, die einen unregelmäßige Temperaturverlauf im Backraum aufweisen. Mit Umluft ging es ganz passabel. Nach 2 Stunden ist das PLA vermutlich wieder fit.

 

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