Alles eine Frage der Haftung? Natürlich auch. Zahlreiche Bilder auch auf dieser Seite zeigen Produkte während ihrer Entstehung auf dem 3D-Drucker. Jetzt sind aber zumindest für die Technik-Garage neue Horizont geöffnet, denn mit dem ApolloX(TM) von FormFutura funktioniert nun das Drucken von Filament sowohl auf Kapton als auch auf Glas zuverlässig. Beim Apollox(TM) handelt es sich um das dem ABS verwandte ASA (Acrylnitril Styren Acrylat).Bei einer gewählten Temperatur des Heizbettes von 90°C haftete das Filament stabil am Untergrund. Eine Heizbetttemperatur von 80-90°C empfiehlt FormFutura. Die Temperatur des Extruders lag mit 236°C am unteren Ende des vom Hersteller angegebenen Bereichs von 235 – 255°C. Die entstehende Oberfläche macht unter den gewählten Einstellungen einen etwas raueren Eindruck als die bei ABS oder PLA entstehende Oberfläche. Mit einer Erweichungstemperatur von 98°C nähert sich das Material den Wunscheigenschaften (Erweichung oberhalb 100°C).
Entscheidende Eigenschaften sind weiterhin das ungewohnt geringe Schrumpfen (Warping) bei gleichzeitig einem ähnlichen Löslichkeitsverhalten wie ABS. Das Bild zeigt Abschnitte von ApolloX(TM) in Aceton, Essigsäureethylester und Nagellackentferner etwa nach 4 Minuten Schütteln bei Raumtemperatur in dem jeweiligen Material. Im Aceton sind nach Aufschütteln kleine Krümel und starke Trübung zu sehen. Auch Essigester (Lösungsmittel eines berühmten Allesklebers) setzt dem Material zu. Der konventionelle acetonfreie Nagellackentferner greift hingegen das ApolloX(TM) ebensowenig an wie 2-Propanol oder Ethanol. Weitere Untersuchungen zur Verwendbarkeit mit Toluol stehen an, denn einer der Vorteile von ABS ist die Aufwertung der Oberflächen von Druckprodukten mittels ABS-gesättigten Actons.
Überhänge lassen sich unter den gewählten Bedingungen gut und zügig drucken. Die Löcher für die Schrauben des Biomassesensors erscheinen absolut maßhaltig.