Wozu müssen wir „das“ wissen?
Einige Mitglieder der Technik-Garage unterrichten oder bieten Weiterbildung in verschiedenen Ebenen des Bildungssystems an. Curricula regeln üblicherweise Inhalte von Unterricht, selten den von Weiterbildungsveranstaltungen. Das „das“ der Überschrift bezieht sich dann auf unterschiedliche Stoffinhalte und Niveaus. Muss man etwas lernen, was nie gebraucht wird oder dessen Relevanz erloschen ist? Soweit Curricula den Stoff vorgeben: Ja! (auch wenn es sinnfrei erscheint). Tiefe und Umfang des Stoffes sind allerdings weitgehend Ermessenssache.
Wer Kompetenz vermitteln will, muss wissen „wo“, „wozu“, „in welchem Zusammenhang“ und „wie häufig, mit welcher Tiefe“ die hinterfragte Kompetenz gefordert wird (uns sei es als Basis für eine abgeleitete Kompetenz).
Hinterfragt wurden:
- organische Chemie (Reaktionen/Synthesen) (Lernende in Hochschule und Berufsfachschule)
- Elektrotechnikgrundlagen (Lernende einer Berufsfachschule)
- Botanik (hier ganz unterschiedliche und grundsätzliche Aspekte bis hin zu Anwendungen im Beruf von Lernenden in Hochschule, Oberstufe, Berufsfachschule)
Und die Technik-Garage? Die mischt sich ein, denn Vermittlung von Kompetenz im MINT-Bereich ist Teil ihrer Satzung. Es entwickelte sich ein eigenständiges Projekt daraus. Theorie, praktische Hinweise, Aufgabenblätter und HandsOn sowie Quiz und Beispiele aus der Betriebspraxis sollen die Vorbehalte gegen den Stoff zu Interesse und Kompetenz wandeln helfen.
Wir suchen dafür:
- anschauliche Anwendungen zu konkreten Reaktionsmechanismen. Beispiel: In der Praxis markieren biologisch Tätige Biotin oder Fluorescein an Antikörper, um Immunoassays zusammenzuschrauben. Ein geplanter Versuch sieht die Kopplung von Flourescein bzw. Biotin an Serumalbumin vor mit Trennung des nichtreagierten Materials vom korrekt gekoppelten Material. Welche Kopplungsreaktionen / Reaktanden sind von besonderem Interesse?
- Derivatisierungsreaktionen von Lipiden im Rahmen analytischer Nachweise sind typischerweise Standardreaktionen im Labor. Nicht überall ist ein Gaschromatograph verfügbar. Mit welchen Alternativmethoden lassen sich erfolgreiche Derivatisierungen besonders anschaulich und mit geringem Aufwand darstellen?
- Volt, Watt, Ampere, Ohm: Einfach zu handhabende Musteraufbauten für die Verfolgung elektrischer Potenzialänderungen bei der Pflanze.
Um dem eigenen Anspruch zu entsprechen, haben wir eine erste Seite zum „Wie“ und „Warum“ sowie Übungsaufgaben und Lösungen ins Netz gestellt. Den dort in Übungsblättern angesprochenen Themen werden in Kürze weitere Folgen: Aromate, Zucker, Peptide, DNA … . Das Ziel ist natürlich, die Inhalte von Übungsblättern mit Experimenten und tieferen Einblicken zu unterlegen. Hier wurde zumindest ein erster Anlauf mit der Erklärung der SPR-Technik in Biosensoren unternommen. Rückmeldungen / Kritik werden / wird gerne entgegengenommen.