Wie verlässlich sind Messwerte?

Wer die DIN 32645 nicht kennt, wer mit Bestimmungsgrenze und Residuen nichts anzufangen weiß, den interessiert es bestimmt auch nicht, dass DINTest Vergangenheit ist und OpenDinTest leider auch obsolet wurde.

Wie groß muss die zu messende Konzentration eines Analyten mindestens sein, um ein Aussage bezüglich der Konzentration sicher treffen zu können? Ab Welcher Konzentration kann man behaupten, wenigstens den Nachweis der Existenz des Analyten in einer Probe behaupten zu dürfen – selbst wenn man noch keine Angabe über die Konzentration machen darf? Bis zu welcher maximalen Konzentration ist die Kalibration valide? OpenDinTest ist ein Tabellenkalkulationsblatt mit Makros für OpenOffice und LibreOffice. Es arbeitet mit der aktuellen Version von LibreOffice 6.04 klaglos zusammen. Erhältlich ist OpenDinTest auf der Seite des Programmierers sowie auf Sourceforge.net.

Die Sache hat nur einige kleine Haken. Die alte DIN 32645, entsprechend derer das Programm entwickelt wurde, ist obsolet. Die Ansicht bezüglich der Vertretbarkeit von Messbereichsgrenzen, der Notwendigkeit von Varianzenhomogenität etc. hat sich entwickelt. Der Linearitätstest folgt nun einem anderen Verfahren …. Darüberhinaus fragt sich, warum es einerseits eine novellierte DIN 32645 in für die Chemische Anlaytik zur Bestimmung von Nachweis-, Erfassungs- und Bestimmungsgrenze unter Wiederholbedingungen gibt und andererseits genau diese Aspekte ebenfalls von einer novellierten DIN 38402-51 ermittelt werden. Wenn es in einer Norm heißt „Die Ermittlung der … Bestimmungsgrenze erfolgt nach dokumentierten Verfahren, z.B. nach DIN 38402-60 oder DIN 32645“ stimmt dieses „oder“ kein QM glücklich.

Die eigenen Messungen bedürfen einer konformen und kompetenten Schätzung der oben genannten Grenzen. Damit dies in eigene Software-Tools implementiert werden kann, hat sich die Technik-Garage entschlossen, ein quelloffenes Programm zu entwickeln, dass die genannten Normen abdecken soll und in einer späteren Version über weitere Fähigkeiten verfügt. Laborvergleichsuntersuchungen, wie sie von RiliBÄK und DIN 17025 gefordert werden, sind an der wissenschaftlichen Front in der geforderten Breite nicht umsetzbar, da oft keine ausreichende Anzahl vergleichbar arbeitender Prüfeinrichtungen bekannt ist oder die Forderung unverhältnismäßig wäre. Auch hier soll das zu erstellenden Tool helfen.

Das Werkzeug soll in Pascal mittels der Lazarus-Entwicklungsumgebung entwickelt werden, weil dies eine Verwendbarkeit des Programmcodes auf allen gebräuchlichen Plattformen gewährleistet. Da es sich um ein umfangreicheres Projekt handeln dürfte, begrüßt die Technik-Garage jede Hilfe bei Erstellung und Design des Programms. Kontakt: siehe Impressum.

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