Über den Tellerand hinaus geschaut, den Bauteilen neue Funktionen zugewiesen, es läuft und läuft und läuft. In dem Beitrag „Deutschlands Autobauer und der überhastete Beatmungsgerätewettlauf“ im Manager Magzin äußerte der Autor Zweifel, ob Konstruktion und vor allem Zertifizierung von Beatmungsgeräten in der geforderten, kurzen Zeitspanne möglich sei. Sein Kollege vom Handelsblatt wusste am gleichen Tag (heute 2.4.2020) in seinem Beitrag „Wie es VW gelingt, jetzt Beatmungsgeräte und Schutzmasken zu produzieren“ diese Zweifel zu zerstreuen. Die Konstruktion eine Beatmungsgeräts gelang und die Produktion einer nennswerten Stückzahl beginnt. Ingenieure und Manager pflegen unterschiedliche Kulturen. Man darf sicher sein, dass für die Konstrukteure die Funktion und die Sicherheit ihrer Beatmungsgeräte entscheidend ist. Selbst wenn die Steuerungssoftware ein Update bekommen müsste und an einigen Stellen nachjustiert würde (was auch bei im Einsatz befindlicher offizieller klinischer Hardware vorkommen dürfte), da hat der VW-Konzern ein dickes Lob verdient. Die Schummeldiesel sind dadurch nicht vergessen, aber ein schönder Teil der Scharte wird geheilt.
Dass auch andere Autohersteller sich an der Schaffung von Mitteln zur Eingrenzung der Pandemie beteiligen liegt nahe. Dass ein guter Teil von ihnen es aus freien Stücken tut ist lobenswert und entlastet gewiss den späteren Werbeetat, denn positiver kann ein Konzern sich kaum darstellen.