Elektrofusionsversuch 1

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Elektrofusionen verlaufen in mehreren Stadien. Das Aligment (siehe Abbildung) also die Anordnung der Zellen in Reihen und am besten unter Kontaktaufnahme zueinander wird durch das Anlegen einer Gleichspannung erreicht.Es war der zweite Machertag am Standort Beckedorf. Vereinigung durch Einwirkung elektrischer Energie stand mit auf dem ambitionierten Programm. Am Ende stand ein Teilerfolg.

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Den Anfang bilden SP2-AG8-Zellen aus einer laufenden Zellkultur. Dabei handelt es sich um Mausmyelomazellen, die allgemein für Zellfusionen eingesetzt werden. Die in Zellkulturflaschen kultivierten Zellen befinden sich in der Vermehrungsphase. Sie werden bei nur 200facher Erdbeschleunigung in Spitzbodenzentrifugenröhrchen sedimendiert,

DSC_0290bmit Trypanblau versetzt und in eine Neubauerzählkammer überführt.

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Trypanblau dringt durch die Zellmembran in Zellen ein. Nur vitale Zellen können den Farbstoff wieder hinaustransportieren. Sie erscheinen in der Zählkammer darum farblos.

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Das Trypanblau war hochkonzentriert und offensichtlich auch nicht ganz frisch, denn es zeigten sich Farbstoffaggregate. Nachdem die Zellsuspension mehrfach mit isoosmolarem Elektrofusionsmedium „gewaschen“ wurden, wird eine geeignet erscheinende Zellzahl eingestellt.

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Da wir den Vorgang der Elektrofusion filmen wollten, haben wir eine Kammer gewählt, die wie ein Objektträger unter dem Mikroskop beobachtet werden kann. Man sieht in der Kammer deutlich die beiden parallel geführten Elektroden. Die Kammer selbst ist an die Spannungsquelle angeschlossen,

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die mit geeignet erscheinenden Fusionsparameter programmiert wurde.

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Bei genauem Betrachten lassen sich einzelne Fusionsprodukte erkennen. Insgesamt stellt sich die Zelldichte aber zu hoch dar. Die Fusionsparameter bedürfen zudem der Optimierung.

Am Ende lief die Zeit davon. Der eigentlich ebenfalls geplante Einsatz der elektronischen Schnapsnase unterblieb. Der nächste Machertag kommt bestimmt – leider erst im Januar. Für diesen Termin steht nun also die Optimierung der Elektrofusionsbedingungen an. Die Dokumentation mit der Mikroskopkamera DCM510 erwies sich als hoch problematisch. Da die eigentliche Fusion innerhalb weniger Sekunden abläuft, ist eine schnelle Kamera unabdingbar. Zum Glück gibt es Mikroskopadapter und so kann die Videofunktion einer „normalen“ Spiegelreflexkamera zum Einsatz kommen.

Am Ende hat sich der Einsatz und damit auch die Zeit gelohnt. Erkenntnis und Fingerfertigkeit auf der einen Seite und immerhin einzelne Fusionsprodukte waren schon zu beobachten.

Geräte Material und Medien wurden entsprechend dem vom Gerätehersteller vorgeschlagenen Protokoll verwendet. Beim Studium dieser Quelle fallen insbesondere die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten nicht nur für Säugerzellen auf. Ganz sicher wollen wir auch Pflanzenzellen auf diese Weise fusionieren.

Multiporator: Protokolle und Vorschriften

 

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